Lupenrein und funkelnd: Diamanten umweht der Wind des Exklusiven – und ein Hauch von Exotik. Als Wertanlage sind sie nicht nur für Liebhaber interessant. Wer bereit ist, sich mit den vielen Eigenheiten von Diamanten auseinanderzusetzen, findet mit den Steinen einen höchst interessanten „Wahren Wert“ vor. In diesem Beitrag zeige ich Ihnen, welche Spielregeln rund um das Diamant-Investment berücksichtigt werden müssen.
Die zentralen Vor- und Nachteile von Diamanten auf einen Blick
Nicht nur als Schmucksteine, auch als Anlageobjekte sind Diamanten in vielerlei Hinsicht einmalig. So bringen sie ganz spezifische Vorteile, aber auch Nachteile mit, die vor einem Investment unbedingt berücksichtigt werden wollen.
Die wichtigsten Vorteile von Diamanten:
- Da Diamanten nicht standardisiert an der Börse gehandelt werden können, bringen sie Ruhe ins Wertpapierdepot.
- Dank ihrer unschlagbar hohen Wertdichte können selbst Millionenbeträge nahezu unbemerkt transportiert werden.
- Apropos Diskretion, beim anonymen Tafelgeschäft mit Diamanten gilt nach wie vor die großzügige Grenze von 10.000€.
- Nach meiner Einschätzung können Diamanten langfristig mit einer aufwärts gerichteten Wertentwicklung rechnen.
Doch mit der Investition in Diamanten gehen auch handfeste Nachteile einher:
- Anlage-Diamanten eigenen sich nicht für Anfänger! Ein sinnvolles Investment erfordert Know-how!
- Diamanten sind Einzelstücke. Angesichts der individuellen Preisbildung sind Kauf und Verkauf mit einem hohen Aufwand verbunden.
- Bis ein passender Käufer für einen Stein gefunden sowie ein fairer Preis ausgehandelt worden ist, kann viel Zeit vergehen.
5 goldene Regeln für das Diamant-Investment
In Ihren Augen überwiegen die Vorteile eines Diamant-Investments deutlich dessen Nachteile? Dann sollten Sie die folgenden Spielregeln verinnerlichen, bevor Sie eine Anlage ernsthaft in den Blick nehmen.
1.) Die 4Cs sind nicht alles
Keine Frage, die berühmten 4Cs spielen eine große Rolle bei der Bewertung eines Diamanten. Sie stehen für:
- Carat (Karat – Gewichtseinheit)
- Color (Farbe)
- Cut (Schliff)
- Clarity (Reinheit)
Inwiefern die 4Cs Einfluss auf die Preisbildung von Diamanten nehmen, habe ich bereits in einem früheren Beitrag am Beispiel des bekannten Diamanten „Geist der Rose“ erläutert. Das Problem: Es sind keineswegs nur diese Kriterien, die sich auf den Preis eines Diamanten auswirken. Grenzqualitäten etwa sollten strikt gemieden werden. Und auch die vielbeschworenen „Hearts & Arrows“ müssen eindeutig belegt werden können, damit ein Stein als wirklich werthaltig gilt.
2.) Kein Diamant-Kauf ohne anerkanntes Zertifikat
Im Rahmen eines Zertifikats wird ein Stein so exakt beschrieben, dass eine eindeutige Zuordnung möglich ist. Ein Diamant-Zertifikat ist daher so etwas wie ein Gütesiegel, das einen späteren Verkauf erst ermöglicht. Vorausgesetzt natürlich, es handelt sich um die Bewertung eines renommierten Instituts.
3.) Ausreichend Zeit beim Verkauf einplanen
Diamanten werden nicht standardisiert gehandelt. Jeder Stein ist ein Einzelstück, der separat von potenziellen Käufern bewertet werden will. Schon das kostet Zeit. Hinzu kommt, dass die Zahl der in Frage kommenden gewerblichen Käufer überschaubar ist. Bis ein Stein zu einem fairen Preis verkauft worden ist, können Monate vergehen. Ein Investment kommt daher nur in Frage, wenn Sie sicher sind, bei einem späteren Verkauf nicht unter Zeitdruck zu geraten.
4.) Farbige Diamanten sind nicht für Anleger geeignet
Seltene farbige Diamanten wie der rosafarbene „Geist der Rose“ mögen immer mal wieder Spitzenpreise erzielen. Eine Vergleichbarkeit zu anderen Steinen ist bei den bunt schimmernden Einzelstücken aber kaum noch herzustellen. Gezahlt werden hier in der Regel reine Liebhaberpreise. Als Anlage-Diamanten kommen sie daher nur in Ausnahmefällen in Frage.
5.) Diamanten nur bei professionellen Händlern kaufen
Die Investition in Diamanten erfordert nicht nur Ihrerseits viel Know-how, sondern auch auf Seiten des Partners. Als Verkäufer kommen ausschließlich seriöse (Online-)Händler in Frage, die Ihre Expertise im Diamant-Handel nachweisen und Sie umfassend beraten können. Reine Juweliere sind übrigens denkbar schlechte Ansprechpartner, denn für Schmucksteine gelten gänzlich andere Regeln als für Anlage-Diamanten.
Wahre Werte: Alternativen zum Diamant-Investment
Diamanten sind eine interessante Wertanlage, angesichts des erforderlichen Know-hows sind sie jedoch bei weitem nicht für jedes Anlageprofil geeignet. Doch es gibt eine ganze Reihe von sinnvollen Anlage-Alternativen. Für alle, die tiefer in die Welt der „Wahren Werte“ eintauchen möchten, empfehle ich die Lektüre unseres kostenfreien Praxisratgebers „Geldwerte – Sachwerte – Reine Werte“. Hier erfahren Sie:
- warum Gold zum Kaufkrafterhalt ganz hervorragend geeignet ist,
- wie Sie von der Rolle von Silber als Industriemetall profitieren können,
- was es rund um Platin und Palladium zu wissen gilt und
- mit welchen Vorzügen ein Investment in Seltene Erden und Technologiemetalle lockt.
In einem meiner nächsten Beiträge werde ich Ihnen noch einmal eine ganze Reihe von praktischen Investment-Tipps an die Hand geben. Dabei wird es allerdings nicht um Diamanten gehen, sondern um Gold.