In Simbabwe läuft die Inflation schon seit längerem aus dem Ruder. Gegen dreistellige Inflationsraten versucht die Regierung nun mit Goldmünzen anzukommen. Kann das funktionieren?
Simbabwe im Würgegriff der Inflation
Mit Blick auf die inländische Inflationsrate von über 10 Prozent dürfte so manchem deutschen Sparer schwindelig werden. Dass es noch weit schlimmer kommen kann, zeigt allerdings der Blick ins Ausland. Mit bis zu 25 % sind in Europa Estland, Litauen, Lettland und Ungarn am stärksten betroffen. Noch stärker gebeutelt ist etwa Simbabwe. Die Nachwirkungen der Corona-Pandemie und die durch den Ukraine-Krieg befeuerte Rohstoffknappheit haben zu Inflationsraten von um die 300 Prozent geführt. Ein Wert, bei dem die Bürger des Landes im Süden Afrikas ihrem Geld buchstäblich beim Schmelzen zusehen können. Verständlich, dass die Regierung des Staats verzweifelt versucht, die Inflationsrate zu drücken. Vor einigen Monaten folgte ein Befreiungsschlag der besonderen Art: die Einführung von Goldmünzen als Zahlungsmittel.
Goldmünzen gegen Inflation: Es funktioniert – aber nicht wie geplant
So konnten die Bürger Simbabwes zunächst einige Tausend Goldmünzen mit einem Gewicht von je einer Unze zum aktuellen Goldpreis erwerben (kleinere Stückelungen sind in Planung). Das Kalkül: Die Ausgabe der sogenannten Mosi-oa-tunya-Münze sollte die Kapitalflucht in den US-Dollar stoppen, die eigene Landeswährung stützen und damit auch die Inflation drücken. Stand November scheint der Plan der Regierung allerdings nicht aufzugehen – aus einem einfachen Grund. Die ausgegebenen Goldmünzen sind sehr begehrt und werden zum Erhalt der Kaufkraft schlicht gehortet. Konsumiert oder gar investiert wird mit den Münzen nicht. Der Simbabwe-Dollar dagegen wird angesichts seines rapiden Kaufkraftverlustes umso schneller ausgegeben. Als Parallelwährung läuft Gold dem Simbabwe-Dollar schlicht den Rang ab. Die Bürger Simbabwes, die eine der begehrten Goldmünzen ergattert haben, können sich also glücklich schätzen. Sie können ihre Kaufkraft zumindest teilweise erhalten. Alle anderen allerdings leiden unter einer noch schärfen Inflationsspirale.
In Gold und Wahre Werte investieren: So geht‘s
Das Beispiel Simbabwe illustriert sehr gut, wie Gold als Mittel gegen die Inflation funktioniert: als simpler Kaufkraftspeicher. Zwar steht der Euro hierzulande nicht annähernd so unter Druck wie der Simbabwe-Dollar. Dennoch stellen sich für Anleger auf lange Sicht die gleichen Effekte ein. Man führe sich nur vor Augen, was mit einem Vermögen von 100.000 Euro passiert, wenn es 10 Jahre lang einer Inflation von 10 Prozent ausgesetzt ist: Die Kaufkraft schwindet auf etwa 35.000 Euro. Bei Gold dagegen stehen die Chancen gut, dass im selben Zeitraum zumindest ein Werterhalt möglich ist.
Umso sinnvoller ist in Zeiten hoher Inflation ein Gold-Investment. Aber auch andere Wahre Werte, die über einen inneren Materialwert verfügen, können für Anleger in inflationären Zeiten – ergänzend zu Gold – interessant sein. Wenn Sie sich für eine entsprechende Anlage interessieren, empfehle ich Ihnen zunächst die Lektüre unseres kostenfreien E-Books „Geldwerte, Sachwerte, Reine Werte“. Hier lesen Sie unter anderem,
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In einem meiner nächsten Beiträge werde ich Möglichkeiten des antizyklischen Kaufs von Gold auf den Prüfstand stellen.