Silber ist nicht nur in der Industrie heiß begehrt. Auch Anleger schätzen das Edelmetall als Kaufkraftspeicher. Das macht Silber zu einem höchst interessanten „Zwitter-Metall“. Was genau hinter dem Begriff steckt, beleuchte ich in diesem Beitrag.
Silber als sicherer Hafen
Weltweit befinden sich große Mengen von Gold in privaten oder staatlichen Tresoren. Damit ist Gold das Hortmetall schlechthin. Aus gutem Grund. Das Edelmetall ist fast so liquide wie Bargeld, sichert langfristig erstaunlich zuverlässig gegen Inflationsverluste ab, hat eine sehr hohe Wertdichte und behält seinen Wert auch in extremen Krisen – von Wirtschafts- und Währungskrisen über Pandemien bis hin zu Kriegen. Damit ist Gold vor allem eines: ein sicherer Hafen für Anleger.
Als Edelmetall kommt auch Silber eine ähnliche Rolle zu – wenn auch in geringem Maße als Gold. Historisch betrachtet etwa gibt es eine gewisse Korrelation des Gold- und Silberpreises. So schielen Anleger immer wieder auf die sogenannte Gold-Silber-Ratio, um eine mögliche Über- oder Unterbewertung des einen zum anderen Edelmetall zu erkennen – auch, wenn die Aussagefähigkeit der Ratio beschränkt ist.
Silber als Industriemetall
Im Gegensatz zu Gold wird Silber aber auch stark von der Industrie nachgefragt – und ist damit ein Nutzmetall. Weltweit großer Bedarf herrscht insbesondere in den folgenden Bereichen:
- Elektronische Anwendungen: Silber hat eine erstklassige Leitfähigkeit und kommt daher in der Halbleiter- und Elektronikbranche stark zum Einsatz.
- Solarenergie: Die Photovoltaik-Industrie hat einen ständig steigenden Bedarf an Silber, das wesentlicher Bestandteil der Solarzellen ist.
- Medizin: Großer Silber-Abnehmer ist zudem die Medizin – immerhin sind die antiseptischen Eigenschaften von Silber schon seit längerem bekannt.
Insgesamt kommt schätzungsweise mittlerweile über 50 Prozent der physischen Silbernachfrage aus der Industrie. Anders als bei Gold, das in erster Linie Hortmetall ist, hat die konjunkturelle Entwicklung damit einen großen Einfluss auf die Entwicklung des Silberpreises. Als etwa 2020 in Folge der Corona-Pandemie weltweit Lockdowns verhängt wurden und ganze Industriezweige zu großen Teilen stillstanden, brach vorübergehend auch die Silbernachfrage ein.
Silber: Interessantes „Zwitter-Metall“
Besonders interessant: 5G, Internet of Things, Klimawende, E-Mobilität, Medizin-Technik: Alles Zukunftstechnologien, die auf absehbare Zeit kaum ohne große Mengen an Silber auskommen dürften. Interessant ist Silber damit vor allem für Anleger, die auf die weiterhin starke industrielle Nutzung von Silber setzen möchten – und dabei zugleich von den Eigenschaften des Edelmetalls als Kaufkraftspeicher profitieren möchten. Aus gutem Grund bezeichne ich Silber daher gerne als „Zwitter-Metall“. Wer dagegen in erster Linie nach einer langfristigen inflationssicheren Geldanlage sucht, ist mit Gold besser beraten als mit Silber.
Sie interessieren sich für ein Silber-Investment? Dann empfehle ich Ihnen zunächst die Lektüre unseres kostenfreien Praxisratgebers „Geldwerte – Sachwerte – Reine Werte“. Hier nehme ich nicht nur Silber, sondern auch weitere Edelmetalle und sonstige Wahre Werte in den Fokus. Unter anderem lesen Sie,
- warum Gold der optimale Kaufkraftspeicher ist,
- ob ein Platin- oder Palladium-Investment für Sie interessant sein könnte,
- was viele Technologiemetalle und Seltene Erden zu „kritischen Rohstoffen“ macht und
- welche Spielregeln beim Investment in Seltene Erden/Technologiemetalle gelten.
Silber-Investment ohne Mehrwertsteuer: So geht’s
Im Gegensatz zum Gold-Investment fällt beim Kauf von Silber Mehrwertsteuer an, was eine Anlage deutlich unattraktiver macht. Zumindest in der Theorie. In der Praxis ist es relativ einfach möglich, die Mehrwertsteuer beim Kauf von Silber zu umgehen – dank einer Lagerung im Zollfreilager. Nutzen Sie etwa das GranValora Sachwertdepot, verhindern Sie, dass ein knappes Fünftel Ihres Investments an den Fiskus geht.
In einem meiner nächsten Beiträge werde ich mich noch einmal näher mit den Polen Hort- und Industriemetall beschäftigen.