Ganz egal, ob es um Gold, Silber oder Diamanten geht: Das Thema der Lagerung ist für jeden Sachwert-Besitzer relevant. Der Angst vor Diebstahl aus dem privaten Tresor steht dabei oftmals das ungute Wissen gegenüber, dass Behörden im Zweifelsfall Zugriff auf das eigene Bankschließfach haben. Grund genug für mich, die verschiedenen Möglichkeiten der Lagerung etwas näher zu beleuchten. Denn letztlich gilt immer: Die optimale Lagervariante hängt von ganz persönlichen Faktoren ab.
Wahre Werte lagern: Diese Möglichkeiten gibt es
Für den Erhalt der Kaufkraft gilt Gold als echter Klassiker. Wer auf physische Edelmetalle in Form von Barren oder Münzen setzt, muss sich allerdings zwangsweise mit dem Thema Lagerung auseinandersetzen. In der Praxis stehen Ihnen dabei vier verschiedene Möglichkeiten zur Verfügung – und alle gehen mit spezifischen Vor- und Nachteilen einher. Ein Überblick.
1.) Der eigene Tresor
Zumindest dann, wenn Ihnen die Wahren Werte in absoluten Krisenzeiten auch tatsächlich als Zahlungsersatz dienen sollen, ist es ratsam, eine kleinere Gold- und Silbermenge im hauseigenen Tresor oder in einem sonstigen guten Versteck (nein, nicht unter der Matratze) zu lagern. Andere Lagermöglichkeiten schützen in Krisenfällen nie hundertprozentig vor staatlichem oder fremdem Zugriff.
Größere Mengen an Gold, Silber oder Diamanten lagern Sie dagegen besser außerhalb der eigenen vier Wände. So sparen Sie sich nicht nur die Kosten eines teuren Tresors, sondern erhöhen auch die eigene Sicherheit. Wo es nichts zu holen gibt, existiert auch keine Motivation für einen Einbruch oder gar Raubüberfall.
2.) Das Bankschließfach
Bei der auswärtigen Lagerung von Wertgegenständen denken die meisten Menschen zunächst an ein Bankschließfach. In puncto Diebstahlsicherheit gibt es tatsächlich kaum eine bessere Option. Sollte es dennoch zu einem Diebstahl kommen, besteht für die eingelagerten Sachwerte in der Regel ein Versicherungsschutz. Dessen Höhe und der Umfang sollte aber gerade bei höheren Werten unbedingt abgeklärt werden.
Allerdings bringt die Einlagerung von Gold und Co. im Schließfach einer Bank auch gewichtige Nachteile mit sich. So wird bereits bei der Anmietung des Schließfachs der Name des Mieters an die Behörden gemeldet. Ebenso wie die Namen sämtlicher Bevollmächtigter. Aus gutem Grund: In bestimmten Fällen darf sich der Staat ganz legal Zugang zu Ihrem Bankschließfach verschaffen. Das gilt etwa bei
- Pfändungen,
- Beschlagnahmungen,
- Erbfällen und
- allen sonstigen Auseinandersetzungen mit dem Finanzamt oder Sozialversicherungsträgern.
Und Bankschließfächer bei der eigenen Hausbank haben noch einen gravierenden Nachteil: Wenn Sie bei Ihrer Bank einen neuen Kredit beantragen möchten, wird ganz schnell der Inhalt Ihres Bankschließfachs ins Spiel gebracht.
3.) Das Schließfach eines privaten Anbieters
All diese negativen Punkte lassen sich umgehen, wenn Sie Ihre Wertgegenstände bei einem privaten Schließfachanbieter einlagern lassen. Der große Vorteil: Entsprechende Anbieter gehen deutlich diskreter vor und sind nicht dazu verpflichtet, Kundendaten an die Behörden weiterzugeben. Auch hier gilt allerdings: Das Schließfach verursacht zusätzliche Kosten und der Versicherungsschutz sollte ausreichend hoch ausfallen.
4.) Das Zolllager
Darüber hinaus gibt es noch eine vierte Möglichkeit der Lagerung von Sachwerten: das Zolllager. Zwar fällt auch hier eine Lagergebühr an, dafür ist die Versicherung zum aktuellen Zeitwert aber bereits im Preis eingeschlossen.
Interessant ist ein solches Zolllager für Investoren insbesondere aus Renditegründen. Der Grund: Für die Sachwerte, die hier eingelagert werden, fällt beim Kauf und Verkauf keine Mehrwertsteuer an und der gesamte Betrag fließt in die gewünschten Sachwerte. Auch bei Investitionen, die Sie über das GranValora Sachwertdepot tätigen, profitieren Sie von diesem Vorteil.
Fazit: Die optimale Lagerung hängt vom Einzelfall ab
Welche Form der Lagerung für Sie die richtige ist, hängt von den Zielen ab, die Sie verfolgen. Oftmals bietet sich sogar eine Kombination verschiedener Lagervarianten an. Zusammengefasst lässt sich festhalten:
- Kleinere Mengen an Gold und Silber sollten Sie im heimischen Tresor (oder in einem Versteck) lagern, um im krisenbedingten Notfall einen Zahlungsersatz an der Hand zu haben.
- Größere Mengen an Wertgegenständen sollten aus Sicherheitsgründen extern gelagert werden.
- Möchten Sie Ihre Sachwerte vor dem potenziellen Zugriff durch die Behörden bewahren, bietet sich ein privater Schließfachanbieter an.
- Renditeorientierte Investoren entscheiden sich am besten für ein Zolllager, da sich hier die Vorteile der privaten Schließfachanbieter und die Möglichkeit des Kaufs ohne Mehrwertsteuer vereinen.
Egal, wie Sie sich hinsichtlich des Lagerorts entscheiden, für Ihre Sachwerte sollte immer ein ausreichend hoher Versicherungsschutz zum aktuellen Zeitwert bestehen. Und damit Sie im Schadenfall keine unliebsamen Überraschungen mit der Versicherung erleben, empfiehlt es sich, Nachweise über Art, Menge und Wert an einem gesonderten Ort aufzubewahren. Gut geeignet sind dafür die Kaufbelege. Sollten Ihnen die Abrechnungen nicht mehr vorliegen, empfiehlt sich bereits vor dem Eintritt eines Schadens eine Abstimmung mit der Versicherungsgesellschaft. Oftmals reichen auch Fotos um die Besitzansprüche geltend zu machen.
Und wenn Sie noch nicht sicher sind, in welche Rohstoffe Sie investieren sollen, fordern Sie einfach unseren kostenlosen Ratgeber „Sachwerte – Geldwerte – Reine Werte“ an. Dort gehe ich detailliert auf die Besonderheiten der verschiedenen Rohstoffe ein.