Mehr als ein halbes Jahrhundert ist der letzte Goldstandard schon Geschichte. Und doch übt die Währungsordnung noch immer eine starke Faszination aus – gerade in krisengeschüttelten Zeiten. Warum der Goldstandard trotzdem kein Allheilmittel ist und wie Anleger viel direkter vom „Krisenmetall“ Gold profitieren können.
Was ist der Goldstandard?
Als Goldstandard oder Goldwährung bezeichnet man eine Währungsordnung, die komplett, oder zu einem gewissen Grad, goldgedeckt ist. Der reine Goldstandard hat in erster Linie zwei Ausprägungen:
- Die Währung besteht direkt aus Gold – bezahlt wird beispielsweise in Goldmünzen (was früher gängige Praxis war).
- Das Bargeld repräsentiert einen Anspruch auf Gold und kann jederzeit zu einem festen Kurs in Gold eingetauscht werden.
Aber auch eine teilweise Deckung des Bargelds durch Gold ist möglich. Das war beispielsweise im Bretton-Woods-System der Fall. Bis Anfang der 1970er-Jahre war der US-Dollar fest an Gold gekoppelt – mit 35 Dollar pro Unze. Und da andere wichtige Währungen feste Währungskurse zum Dollar als Leitwährung hatten, waren auch diese indirekt an Gold gebunden.
Vor- und Nachteile des Goldstandards
Mit dem Scheitern des Bretton-Woods-Systems 1973 war auch der Goldstandard Geschichte. Bis heute gibt es keine ernsthaften Erwägungen, einen solchen wieder einzuführen. Auch wenn es in Randgruppen aus unterschiedlichen politischen Spektren nach wie vor Sympathien für diesen gibt. Immerhin würde ein Goldstandard die Geldmenge radikal begrenzen und damit überbordender Staatsverschuldung und Inflation einen Riegel vorschieben.
Und doch sind sich Ökonomen heute weitestgehend einig: Für moderne Volkswirtschaften bietet der Goldstandard schlicht zu wenig Handlungsspielraum. Eine dynamische Geldmenge erlaubt es Staaten, flexibler auf Krisen unterschiedlichster Art zu reagieren. Inflation und Verschuldung werden dabei als notwendiges Übel in Kauf genommen.
Warum der Goldstandard gerade heute eine hohe Anziehungskraft hat
Und trotzdem: Auf viele Menschen übt die Idee des Goldstandards auch heute noch eine starke Anziehungskraft aus. Verantwortlich für diese Attraktivität ist – gerade bei Anlegern ohne besonderes Know-how – allerdings oft nicht die wirtschaftspolitische Dimension des Goldstandards. Vielmehr steht ein starkes Sicherheitsbedürfnis im Vordergrund. Gerade in krisengeschüttelten Zeiten – die Corona-Krise liegt gerade erst hinter uns, im Osten Europas herrscht Krieg, im Nahen Osten droht ein solcher zu eskalieren, der Klimawandel bedroht unseren Planeten in bislang unbekanntem Ausmaß – brauchen Menschen Sicherheit und Vertrauen. Insbesondere unter dem Eindruck der weltweit wachsenden Schuldenberge verspricht der Goldstandard genau das. Durch eine Kopplung an Gold scheinen zumindest Inflation und Währungskrisen vermeintlich gebannt und verlieren ihren Schrecken.
Wer in Gold investiert, braucht keinen Goldstandard
Die gute Nachricht: Es braucht in keiner Weise einen staatlichen Goldstandard, um von Gold als „sicherem Hafen“ zu profitieren. Jeder Anleger hat es selbst in der Hand, eine Reserve aus physischem Gold anzulegen – und sich damit ein Stück weit unabhängig von staatlichen Einflüssen zu machen sowie gegen Krisen verschiedenster Art zu rüsten. Seien es Inflation, Währungskrisen oder extreme Ereignisse wie Kriege.
Gold: nur ein Krisenmetall?
Völlig falsch – manche Menschen bezeichnen Gold als “Versicherung” gegen Krisen. Doch dieser Vergleich hinkt erheblich. Bei einer Versicherung nehmen wir als Beispiel mal eine Feuerversicherung für ein Wohnhaus, ist der Beitrag verloren, wenn es nicht zu einem Schaden kommt.
Wer in Gold investiert, besitzt das Gold auch dann noch, wenn es nicht zu einer Krise kam, die das Geldsystem und die Menschheit ins Elend gestürzt hat. Und ganz nebenbei gibt es auch noch eine Rendite, die sich durchaus sehen lassen kann:
Grafik “Rendite Gold in verschiedenen Währungen”
Wenn Sie sich für ein entsprechendes Investment interessieren, empfiehlt sich allerdings zunächst die Lektüre des kostenfreien E-Books „Geldwerte, Sachwerte, Reine Werte“. Hier erfahren Sie unter anderem,
- warum Gold langfristig ein exzellenter Inflationsschutz ist,
- inwiefern Gold zur faszinierenden Gruppe der „Wahren Werte“ gehört und
- welche anderen Wahren Werte für eine Investition attraktiv sein könnten – von Edelmetallen wie Silber und Platin über Strategische Metalle bis hin zu Diamanten.
Gut zu wissen: Beim Kauf von Anlagegold fällt keine Mehrwertsteuer ein. Und nach einem Jahr Haltedauer im Privatvermögen bleiben sogar Veräußerungsgewinne steuerfrei!