Sie war einst eine der größten Städte der Welt, sorgte in Europa für unvorstellbaren Reichtum und bereitete der inflationstheoretischen Entwicklung der Geldmengentheorie den Weg. Keine Ahnung, welche Stadt gemeint sein könnte? Dann geht es Ihnen wie den meisten Menschen. Denn heute erinnert sich kaum noch jemand an die bolivische Großstadt Potosí, die die Geschicke der Welt vor einigen Jahrhunderten maßgeblich prägte. Ein spannender Blick in die Silber-Geschichte.
Der Aufstieg und Fall von Potosí
Heute zählt das auf einer Höhe von über 4.000 Metern gelegene Potosí rund 175.000 Einwohner und wirkt mit seinen vielen kolonialen Bauten im Zentrum fast beschaulich. Viele Einwohner der Stadt in Zentralbolivien leben noch heute vom Bergbau am Cerro Rico. Dass der „Reiche Berg“ einst die Geschicke ganzer Länder bestimmte und Potosí zu einer der reichsten Städte der Welt machte, dürfte man beim Spaziergang durch das – für europäische Verhältnisse – eher ärmlich wirkende Städtchen nicht vermuten. Und doch hat Potosí die Silber-Geschichte maßgeblich geprägt.
Der (teure) Aufstieg Potosís zur globalen Silber-Hochburg
Dass im Cerro Rico reiche Silbervorräte schlummerten, war schon den Inkas bekannt. Im Zuge der spanischen Kolonialisierung wurde die Silbermine von Potosí allerdings in kürzester Zeit zur größten der Welt ausgebaut. Schon bald avancierte die Stadt zur Hauptquelle des spanischen Silbers und die Spanische Krone verschiffte riesige Mengen des Edelmetalls in alle Welt. Damit wuchs nicht nur der Wohlstand, auch die Bevölkerungszahl Potosí explodierte – und machte die Stadt bis Anfang des 17. Jahrhunderts zu einer der größten der Welt, größer als London oder Paris zur damaligen Zeit. Der unglaubliche Aufstieg Potosís allerdings wurde mit Blut bezahlt. Viele Bergleute – darunter etliche indigene Zwangsarbeiter – starben in Folge der unmenschlichen Arbeitsbedingungen unter Tage. Nach einigen Schätzungen geht die Zahl der Opfer in die Millionen.
Der Niedergang Potosís
Das in Potosí geförderte Silber läutete für viele Bewohner eine Ära des Wohlstands ein. Die riesigen Mengen, des Edelmetalls, die im 16. Jahrhundert gefördert worden waren, hatten allerdings einen weiteren Effekt: In Folge des vergrößerten Angebots sank der globale Preis für Silber rapide – sowohl in Europa als auch in China. Diese „Silber-Inflation“ schrieb Geschichte – und führte letztlich zur inflationstheoretischen Entwicklung der Geldmengentheorie. Trotzdem blieb Potosí – das den Wohlstand vor allem in Europa, aber kaum in Bolivien vergrößerte – ein Symbol für Reichtum. Noch heute wird die spanische Redensart „vale un Potosí“ für „ein Vermögen wert“ genutzt. Erst als sich die Silbervorräte ab 1800 allmählich erschöpften, folgte der Niedergang der so bedeutenden Stadt, der zeitweise nahezu das gesamte Land mit in den Abgrund zog.
Und heute? Ist Potosí noch immer vom Bergbau (Zinn, Kupfer Silber) abhängig. Viele Bergleute verdienen verhältnismäßig gut, doch das Risiko unter Tage ist immens. Noch immer sind die Arbeitsbedingungen schlecht – und in Folge unkontrollierter Bergwerkaktivitäten droht vielerorts Einsturzgefahr.
Silber: Noch heute ein vielversprechendes Investment
Obwohl Potosí einst zu den wichtigsten Städten der Welt zählte und die Silber-Geschichte geprägt hat, wie keine andere, ist der Name heute allenfalls Historikern noch ein Begriff. Das Edelmetall dagegen hat nichts an seiner zentralen Stellung eingebüßt. Auch, wenn Silber seine Rolle als Währung verloren hat – als Industriemetall ist es für etliche Branchen nach wie vor essenziell. Allen voran für die Elektronik- und Photovoltaikbranche. Für Anleger ist Silber damit hochinteressant. Zumal es als „Wahrer Wert“ viele faszinierende Eigenschaften mit sich bringt. Wenn Sie sich für ein Silber-Investment interessieren, empfiehlt sich zunächst die Lektüre des kostenfreien E-Books „Geldwerte, Sachwerte, Reine Werte“. Hier erfahren Sie unter anderem,
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